OIKOS. Welt & Wirtschaft #3 Die Arten

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Wie steht es um die Artenvielfalt, 200 Jahre nach Charles Darwin? Ein Gespräch zwischen der Dramaturgin Theresa Schlesinger vom Theater Bremen und der britischen Botanikerin Dr. Sarah Darwin.

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Eine Nahaufnahme von einer Libelle, die sich an einem Grashalb festhält auf grünem Hintergrund.

Nachdem wir zum Start unserer OIKOS-Reihe die Megasysteme „Meer“ und „Wald“ im Fokus hatten, wollen wir nun mit „Die Arten“ der Frage nachgehen, was aus der Überlastung bzw. Zerstörung unserer großen Ökosysteme folgt: Welche Wirkungen haben unsere schädlichen Wirtschaftsweisen auf die Welt als Lebensraum von Flora und Fauna? Zu Gast war die britische Botanikerin Dr. Sarah Darwin, der die intensive Auseinandersetzung mit der Entstehung, Entwicklung und Gefährdung von Arten sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Das Gespräch führte Theresa Schlesinger vom Theater Bremen, die als Dramaturgin an dem Stück "Revue. Über das Sterben der Arten" beteiligt ist.

Diese Veranstaltung fand per Zoom statt und ist als Mitschnitt auf unserem YouTube-Kanal verfügbar.

OIKOS #3 Die Arten mit Sarah Darwin - Heinrich Böll-Stiftung Bremen

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Einerseits ist Artensterben ein natürlicher Prozess, der auch ohne das Zutun des Menschen abläuft. Auch sogenannte Massenaussterben gab es mehrfach in der Erdgeschichte. Das wohl berühmteste ereignete sich vor ca. 66 Millionen Jahren, als etwa die Hälfte aller Tierarten ausstarben, darunter auch die Dinosaurier.

Andererseits ist die Ausbreitungsgeschichte der Menschheit auch eine Geschichte des Aussterbens: Immer, wenn Menschen neue Kontinente oder Inseln besiedelten, schwanden kurz darauf die Arten. Vor Beginn der Neuzeit betraf dies vor allem die „Megafauna“, also große Tierarten, wie z.B. Mammut oder Säbelzahnkatze. Die heutige Aussterberate betrifft neben dieser Megafauna auch weitere Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie Mikroorganismen. Nach aktuellen Schätzungen übersteigt die derzeit durch menschliches Handeln verursachte Aussterberate die natürliche um den Faktor 100 bis 1000.

Dabei ist Biodiversität – also die Vielfalt von Arten, Lebensräumen und auch Genen – ein Ausdruck des Gesundheitszustands des Planeten. Je größer die biologische Vielfalt ist, desto stabiler und gesünder sind Ökosysteme. Landnutzungsveränderungen, allen voran die Umwandlung von natürlichen Ökosystemen in industrielle Agrarräume und urbane Regionen, gelten als wichtigster Grund für das Aussterben von Arten. Auch die globale Erwärmung ist eine wachsende Bedrohung, da die Geschwindigkeit der Klimaveränderungen nicht der Geschwindigkeit von evolutionären Anpassungen entspricht.

Wie also müssen sich unsere Wirtschaftsweisen, unsere Ernährungs- und Mobilitätsgewohnheiten u.v.m. ändern, um Biodiversität zu erhalten?