Auf den Spuren feministischer Geschichte(n)

Bild Audiowalk
Teaser Bild Untertitel
Auf den Spuren feministischer Geschichte(n)

Auf den Spuren feministischer Geschichte(n) – Ein Audiowalk im Bremer Viertel

Auf den Wegen, auf denen wir gehen, bewegten sich bereits viele vor uns... Doch leider fehlt es oft an Bewusstsein und Sichtbarkeit dafür – insbesondere, was feministische Themen betrifft. Deshalb führt dich unser feministischer Audiowalk zu Orten und Perspektiven der Bremer Frauenbewegung ab 1968. Er widmet sich Fragen wie: Was ist damals passiert? Was wurde erkämpft, worüber gestritten? Wer hat gesprochen und wer wurde gehört? Und: Wie ist das eigentlich heute?

Vor dem Kulturzentrum Lagerhaus versammelt sich eine kleine Gruppe. Nach einer kurzen Einführung in den bevorstehenden Spaziergang geht’s auch schon los. Smartphones und Kopfhörer sind schnell gezückt, die Actionbound App geöffnet, und der QR-Code gescannt. Denn dies ist kein klassischer Stadtrundgang mit einer Person vorneweg, sondern ein individueller Weg: Zwar gehen wir als Gruppe los, doch jede*r bewegt sich im eigenen Tempo, entdeckt selbständig die Stationen und taucht ein in die Geschichten, Stimmen und Perspektiven, die hier lebendig werden.

Während wir durchs Viertel schlendern, hören wir uns Erzählungen an, die sich wie unsichtbare Fäden über die Straßen legen. Plötzlich erscheinen vertraute Orte in einem völlig neuen Licht. Wir erfahren von Kämpfen, die hier ausgefochten wurden, von Streit und Solidarität, von Stimmen, die sich stark machten – und von jenen, die lange überhört blieben. Gleichzeitig finden wir heraus, wie diese Auseinandersetzungen noch bis heute nachwirken. 

Manche Passagen laden zum Stehenbleiben und Zuhören ein, während andere sich im Gehen genießen lassen. Neben den gesprochenen Inhalten gibt es Bilder und kurze Texte in der Actionbound App, die das Gesagte noch vertiefen. Es entsteht ein vielschichtiges Erlebnis, das nicht nur Bewegung, sondern auch Reflexion ermöglicht. So bahnen wir uns unseren Weg für 2,3 km, bis wir nach rund zweieinhalb Stunden an “Rotkäppchen’s Garten” ankommen. Hier macht es sich, wer möchte, noch in einem kurzen Gesprächskreis gemütlich, um Eindrücke zu teilen oder Fragen zu stellen.

Konzipiert wurde das Projekt von Kaa Thies (sie oder keine Pronomen), die Bildungswissenschaften in Hannover studiert. Es entstand im Rahmen einer Masterarbeit und eines Praktikums bei der Heinrich Böll-Stiftung Bremen. Ziel ist es nicht nur feministische Geschichte(n) zu erzählen, sondern vor allem auch intersektionale und queerfeministische Perspektiven sichtbar zu machen, die sonst vielleicht verloren gehen.

Um selbst am Audiowalk teilzunehmen, benötigst du lediglich ein geladenes Smartphone, Kopfhörer und die Actionbound-App. Mobile Daten sind in der Regel nicht erforderlich, können aber hilfreich sein. Auch Vorkenntnisse brauchst du keine – der Walk richtet sich an alle, die neugierig sind und Lust haben, die Stadt aus einem feministischen Blickwinkel zu betrachten. Leider sind nicht alle Wege vollständig barrierefrei, da es teilweise über unwegsame Straßen mit Kopfsteinpflaster geht. Wir möchten jedoch auch mobilitätseingeschränkten Personen die Teilnahme ermöglichen. Bitte melde dich per Mail (kontakt@boell-bremen.de) bei uns, wenn du Auskünfte zur konkreten Route und/oder individuelle Unterstützung benötigst, zum Beispiel beim sicheren Überqueren von Straßen. 

Die geplanten Audiowalks in diesem Jahr haben bereits stattgefunden. Wir planen jedoch mehrere Wiederholungen für 2026. Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an, um alle Details rechtzeitig zu erfahren und keine Gelegenheit zu verpassen!