Erinnerungspolitische Radtour zu Orten der Beraubung in Bremen

Veranstaltungsbericht

Am 30. März 2025 fand in Bremen die achte erinnerungspolitische Radtour zu NS-Raub-relevanten Orten statt. Von der Beraubung der jüdischen Bevölkerung geprägte Orte wurden besucht, um die Verstrickungen lokaler Institutionen und Firmen im Nationalsozialismus sichtbar zu machen und gemeinsam über den Umgang mit diesem Erbe zu reflektieren.

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Im Hintergrund ist ein schwarz-weiß-bild von einer Versteigerung jüdischen Eigentums während der NS-Zeit. Darauf steht: Erinnerungspolitische Radtour  zu Orten der Beraubung, Sonntag 30. März, 11 Uhr, Start am Finanzamt

Am Sonntag, dem 30. März 2025, fand unsere achte erinnerungspolitische Radtour zu NS-Raub-relevanten Orten in Bremen statt. Der Start war um 11 Uhr am Finanzamt Bremen, das Ende gegen 14 Uhr an der Tiefer.
Viele bekannte Bremer Orte waren mit der Beraubung der jüdischen Bevölkerung eng verknüpft, ohne dass dies öffentlich bekannt war. Dazu gehörten das Weserstadion ebenso wie das „Aladin“ in Hemelingen. Inhaltlich ausgehend vom neuen Mahnmal an der Tiefer, das an die europaweite Beraubung der jüdischen Bevölkerung unter Beteiligung Bremer Firmen, Behörden und Privatpersonen erinnert, führte unsere erinnerungspolitische Radtour zu einigen dieser Orte und thematisierte deren jeweilige Verbindungen zum NS-Raub.
Nicht alle relevanten Orte ließen sich logistisch mit einer einzigen Radtour verbinden (so blieben das „Aladin“ und der Europahafen außen vor), andere existierten nicht mehr. Dennoch wurde deutlich, wie viele Orte und gesellschaftliche Gruppen von der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung profitiert hatten, die dem Massenmord vorausging. Die Radtour diente dabei nicht nur der Informationsvermittlung, sondern sollte vor Ort, im Sinne eines kollektiven Brainstormings, auch die Fragen aufwerfen, wie wir, privat und öffentlich, mit dem NS-Unrechtserbe umgehen wollen.
Treffpunkt war das Finanzamt Bremen, Rudolf-Hilferding-Platz 1, 28195 Bremen.
Eine Anmeldung war nicht erforderlich.
Räumliche Barrieren: Bei der Station Finanzamt mussten Stufen überwunden werden.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Mahnmal-Projekt Bremen und mit finanzieller Unterstützung des Senators für Kultur statt.
Content Notification: Im Rahmen der Radtour wurden Einblicke in nationalsozialistische Strukturen, Dokumente und Zeitungsartikel gegeben sowie Verfolgungs-Biografien von Jüdinnen und Juden thematisiert. CN: #Antisemitismus, #NS-Ideologie, #Menschenverachtung, #Verfolgung