Europa-Quartett #17: Freies Leben in der Festung Europa?

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Was macht der Umgang mit Menschen an den Grenzen mit einer Gesellschaft? Diskussion über die Folgen einer zunehmenden Abschottungspolitik der EU.

»Wir müssen diese Bilder aushalten«, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im November 2021 angesichts frierender Geflüchteter an der Grenze zwischen Polen und Belarus. Doch was bedeutet die Aufforderung, die gewaltsame Zurückweisung von Schutzsuchenden hinzunehmen, für eine demokratische Gesellschaft? Darüber sprachen wir mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Volker Heins und der Journalistin Sham Jaff.

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Europa Quartett #17: Freies Leben in der Festung Europa? - Heinrich Böll-Stiftung Bremen

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Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Volker Heins vertritt als Co-Autor des Buchs „Hinter Mauern“ die These, dass der Umgang mit Menschen an den Grenzen massiv auf den politischen und moralischen Kern einer Gesellschaft zurückwirkt. Zugespitzt: Die zunehmend gewaltsame Abschottungspolitik der EU korrumpiert das Projekt der europäischen Einigung. Alle, und vor allem auch Menschen, die in Europa leben, aber als Nicht-Europäer*innen gelesen werden, bekommen die Konsequenzen dieses Prozesses zu spüren. In der 17. Ausgabe des „Europa-Quartetts“ der Heinrich-Böll-Stiftung am 3. März 2024 diskutierten wir die inneren Spannungen, die ein repressives Grenzregime in einem freiheitlich-demokratischen Gemeinwesen hervorrufen.

Zusammen mit Volker Heins haben wir dafür die Journalistin Sham Jaff eingeladen, die seit vielen Jahren über die Themen Migration und Rassismus schreibt (taz, Der Freitag, Deutschlandfunk u.a.). Ihre Podcasts widmet sie insbesondere den Flucht- und Alltagserfahrungen nicht-weißer Menschen in Deutschland und Europa.

Das Hosting des Europa-Quartetts liegt in den Händen der Sozialwissenschaftlerin Dr. Josephine Assmus (Institut Arbeit und Wirtschaft Bremen) und des Soziologen Dr. Emanuel Herold (MdBB, B90/Grüne).

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Theater Bremen, dem Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen und dem Bremer Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt.