Gedenkveranstaltung für Marwa El-Sherbini

Bericht

Am 1. Juli jährt sich der Todestag der früheren Bremerin Marwa El-Sherbini: Sie wurde 2009 im Landgericht Dresden von einem rechten Gewalttäter ermordet, als sie als Zeugin gegen diesen aussagte. Mit ihr starb ihr ungeborenes Kind. Seitdem steht der 1. Juli als Tag gegen antimuslimischen Rassismus für ein entschiedenes Eintreten für eine solidarische, freiheitliche und offene Gesellschaft.
 

Foto vom Marwa-El-Sherbini-Platz im Bremer Viertel

Im Jahr 2023 lag der Schwerpunkt der Gedenkveranstaltung auf dem Thema Misogynie/Frauenfeindlichkeit. Nicht nur seit den Terroranschlägen in Halle und Hanau ist die Verbindungen von Antisemitismus, Rassismus und Misogynie unter Rechtsextremen offensichtlich.

Der Gedenktag, der von der Heinrich Böll-Stiftung Bremen unterstützt wird, bot ein kulturelles und politisches Programm: Neben Musik-Acts wie dem Kayan-Project (Jazz-Folk aus der Levante auf Arabisch und Hebräisch) und Justina with Faravaz (Rap/ Folk/ Pop-Duo von zwei Iranerinnen, die wegen ihrer Musik und ihres Engagements für die Gleichstellung der Frauen ihre Heimat verlassen mussten), Poetry Slam, einem Kinderprogramm, Lesungen und Ausstellungen gibt es Büchertische und Infostände rund um den Marwa El Sherbini-Platz, zudem ein Filme in der benachbarten Corona Pizzeria (so „Case not Closed - Eine Spurensuche zu Berliner Jüdinnen*Juden mit türkischer Staatsangehörigkeit“).

Ela Fischer moderierte den Nachmittag und stellte unter anderem die Schriftstellerin Nahid Shahalimi aus München und die Autorin Veronika Kracher aus Berlin vor.

Das Gesamtprogramm ist hier zu finden.

Die Veranstaltung fand vor Ort auf dem Marwa-El-Sherbini-Platz (Ecke Fehrfeld/Humboldtstraße) statt.