Vernichtungskrieg im Osten - Lesung & Gespräch

Audio

Hannes Heer hat ein neues Buch vorgelegt: Neben der Beteiligung der Wehrmacht am Holocaust und am Porajmos beschreibt es den Völkermord auf dem heutigen Gebiet der Ukraine, Belarus‘ und Russlands.

Lesedauer: 2 Minuten
Die Titelseite des Buchs von Hannes Heer, das bei der Veranstaltung vorgestellt wurde. Auf dem Cover sieht man im unteren Bereich ein schwarz-weiß-Foto von Wehrmachtssoldaten im zweiten Weltkrieg. Darüber steht auf weißem Hintergrund in roter Schrift: Vernichtungskrieg im Osten.

Hannes Heer hat mit der Ausstellung „Vernichtungskrieg“ über die Verbrechen der Wehrmacht das Weltbild der Deutschen verändert. Ab Mitte der 1990er Jahre sorgte die Wanderausstellung in Deutschland und darüber hinaus für heftige Auseinandersetzungen, für biographische, gesellschaftliche und politische Erschütterungen. Erstmals wurden die massenhaft begangenen Kriegsverbrechen der regulären deutschen Streitkräfte für eine breite Öffentlichkeit dokumentiert und sichtbar.

Besonders intensiv verliefen die Debatten in Bremen und München 1996/1997. Dort kam es zwar nicht, wie andernorts, zu rechtsextremen Anschlägen auf die Ausstellung - in Bremen aber fast zum Bruch der großen Koalition von CDU und SPD. Schließlich konnte die Ausstellung, die den Mythos von der „sauberen Wehrmacht“ nachhaltig demontierte, dennoch im Bremer Rathaus eröffnet werden. 

Dieser externe Inhalt erfordert Ihre Zustimmung. Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung.

video-thumbnail Open external content on original site

Hannes Heer hat das Thema lebenslang bearbeitet und im Jahr 2020 ein neues Buch vorgelegt: „Vernichtungskrieg im Osten. Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik“. Neben der Beteiligung der Wehrmacht am Holocaust und am Porajmos beschreibt es den Völkermord auf dem heutigen Gebiet der Ukraine, Belarus‘ und Russlands, der auch an der nicht-jüdischen Bevölkerung begangen wurde. Ihm fielen mehr als 15 Millionen Menschen zum Opfer. Zudem starben 11 Millionen Rotarmist:innen, ein Drittel von ihnen in deutscher Kriegsgefangenschaft.

Die Veranstaltung fand am 23.3.2023 im Kulturzentrum Kukoon, Bremen statt. Sie war Teil des Bremer Programms zum 27. Januar.