EQ #11: Kleiner Kreis, große Zukunft? Zum Für und Wider der „Kerneuropa“-Idee

Podiumsdiskussion

Sonntag, 28. Februar 2021, 11 Uhr, auf Zoom. Der Politikwissenschaftler Winfried Veit plädiert in turbulenten Zeiten mit seinem Buch Europas Kern. Eine Strategie für die EU von morgen für die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung der alten "Kerneuropa"-Idee. Mit Winfried Veit, Linn Selle, Ulrike Liebert und Emanuel Herold.

Veranstaltungsflyer zu EQ11

Den YouTube-Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier.

EQ #11: Kleiner Kreis, große Zukunft? Zum Für und Wider der „Kerneuropa“-Idee - Heinrich Böll-Stiftung Bremen

video-thumbnailDirekt auf YouTube ansehen


Vor dem Hintergrund der multiplen Krisen des vergangenen Jahrzehnts rückt die Frage nach der Handlungsfähigkeit der Europäischen Union – im Inneren wie nach Außen - immer stärker ins Zentrum europapolitischer Debatten. Emmanuel Macrons bekannte Formel von der "Europäischen Souveränität" oder das Stichwort der "Strategischen Autonomie" aus dem Feld der Außen- und Verteidigungspolitik entspringen dem offensiv vertretenen Anspruch, die EU möge sich im geopolitischen Rahmen als einflussreiche Macht behaupten.

Jedoch, mit Blick auf die jüngsten politischen Entwicklungen formuliert: Sind die großen Entscheidungen des vergangenen Jahres – Corona-Wiederaufbauprogramm, gemeinsame Schuldenaufnahme, Europäisches Klimagesetz – ein Zeichen dafür, dass die EU auch mit 27 Mitgliedsstaaten kraftvoll vorangehen kann? Oder haben die damit einhergehenden Konflikte und die ungelösten Probleme - etwa in der Migrations- oder der Erweiterungspolitik - nicht erneut deutlich gemacht, dass die politische Heterogenität der EU-27 ein Hindernis auf dem Weg zum echten Global Player bleibt?

Portrait Winfried Veit
Dr. Winfried Veit

In diesen turbulenten Zeiten plädiert der Politikwissenschaftler Winfried Veit mit seinem Buch Europas Kern. Eine Strategie für die EU von morgen für die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung der alten "Kerneuropa"-Idee. Können ein Kern (gebildet rund um das "Weimarer Dreieck" Deutschland, Frankreich und Polen) und eine gestaffelte Form der Mitgliedschaft tatsächlich politische Spannungen zwischen den einzelnen Nationalstaaten auflösen und Europa zugleich handlungsfähiger machen - gemäß dem Motto "weniger ist mehr"? Oder lauert hinter dieser Vision nicht die Gefahr einer unkontrollierten Desintegration, sobald es an die harte Entscheidung darum geht, wer dazu gehört und wer nicht?

Die zugrundeliegende Problematik - wie Erweiterung und Vertiefung der europäischen Integration in einer produktiven Balance zu halten sind - ist eine der unabweisbaren Grundfragen der Europapolitik. Darüber diskutieren beim EQ 11:

Dr. Winfried Veit, Politikwissenschaftler und Publizist. Von 1976 bis 2011 Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, verantwortlicher Redakteur von »Internationale Politik und Gesellschaft«, Referatsleiter für Osteuropa und Zentralasien. Seit 2007 Dozent an der Universität Freiburg; Consultant für politische Szenarioanalyse.

Portrait von Linn Selle
Dr. Linn Selle

Dr. Linn Selle, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Europa-Studien in Bonn, Paris und Frankfurt/Oder. Seit 2014 Mitglied im Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD). Im Hauptamt seit 2015 Referentin beim Verbraucherzentrale Bundesverband, derzeit als politische Referentin des Vorstands. Seit 2017 Mitglied im Präsidium der Europa-Union Deutschland. Trägerin des „Preis Frauen Europas“ im Jahr 2014. Sie ist seit Juni 2018 Präsidentin der EBD.

Prof. Dr. Ulrike Liebert, Politikwissenschaftlerin und Publizistin, hat als Gründerin und Sprecherin des Jean Monnet Centrums für Europastudien (CEuS) an der Universität Bremen (2000-2016) internationale Forschungsprojekte zur Demokratisierung der EU geleitet, u.a. zum EU-Verfassungskonvent (2002/03) sowie zur Rolle von Bürgerschaft, Zivilgesellschaft und Medien-Öffentlichkeiten in der Rekonstitution der Demokratie in Europa. Zuletzt erschien von ihr Europa erneuern! Eine realistische Vision für das 21. Jahrhundert (2019) und Europeanisation and Renationalisation. Learning from Crises for Innovation and Development (2019, Hg. mit Anne Jenichen).

Dr. Emanuel Herold, Soziologe, Geschäftsführer der Europa-Union Bremen und Parlamentsreferent der grünen Bürgerschaftsfraktion in Bremen. Gemeinsam mit Ulrike Guérot, Tom Kehrbaum und Oskar Negt veröffentlichte er 2018 das Buch Europa jetzt! Eine Ermutigung. Seine Dissertation mit dem Titel Utopien in utopiefernen Zeiten. Zukunftsdiskurse am Ende der fortschrittlichen Moderne erschien 2020 im Wallstein-Verlag.

Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr, ab 10.45 Uhr können Sie den Zoom-Raum (auch ohne vorinstallierte App) über diesen Zoom-Link betreten.

Eine rein telefonische Teilnahme ist unter diesen Nummern möglich: 069/7104 9922 oder 030/5679 5800. Weitere Information zur Handhabung von Zoom finden Sie hier.


Hinweis zum Datenschutz:

Wir streamen unsere digitalen Veranstaltung für Sie live auf YouTube und/oder zeichnen diese auf, um sie im Anschluss online auf unserer Website zur Verfügung zu stellen. Dabei werden nicht nur unsere Referent:innen und Moderator:innen aufgezeichnet, sondern jede Teilnehmende, die/der sich per Audio oder Text zu Wort meldet. Sollten Sie Ihre Kamera und Ihr Mikrofon aktivieren oder den Chat nutzen, werden die damit verbundenen personenbezogenen Daten, insbesondere die Bild-, Video- und Tondateien von uns verarbeitet. Sollten Sie nicht wollen, dass Ihr Bild oder Ton vernommen und aufgezeichnet wird, bitten wir Sie, Ihre Kamera sowie Ihr Mikrofon von vornherein nicht zu aktivieren oder auszuschalten. Wir weisen weiter darauf hin, dass der von Ihnen gewählte User-Name eingeblendet, sichtbar und ebenfalls aufgezeichnet werden kann.

Nähere Informationen zur Datenverarbeitung finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.